Neue Ausgabe der Schriftenreihe
Quentin Tonnerre untersucht in der Nr. 87 der Schriftenreihe die Nutzung des Sports durch die Schweizer Diplomatie in der Zeitspanne von 1919 bis 1981.

Diese Arbeit untersucht, wie sich die Schweizer Diplomatie des Sports bedient hat – ein der breiten Öffentlichkeit wenig bekanntes und in der wissenschaftlichen Literatur noch kaum beleuchtetes Phänomen. Es zeichnet den Aufbau einer Sportdiplomatie nach, die sich diskret gibt und öffentlich die Unabhängigkeit des Sports feiert, zugleich aber von staatlichem Interventionismus durchdrungen ist.
Während des 20. Jahrhunderts standen Schweizer Diplomaten und hohe Funktionäre des Eidgenössischen Politischen Departements (ab 1979 Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten) selbst im Bann von internationalen Sportveranstaltungen. Die Entstehung einer sportlichen Neutralität der Schweiz in der Zwischenkriegszeit führte ab dem Zweiten Weltkrieg zur Entwicklung einer Sportrhetorik, die in vielerlei Hinsicht an die «humanitäre Rhetorik» erinnert und sich in den ersten Jahrzehnten des Kalten Kriegs weiter verstärkte. Diese Rahmenbedingungen machten es möglich, dass der Sport in den 1960er- und 1970er-Jahren Teil der Soft Power der Schweiz wurde. Tonnerres Werk, das auf verschiedenen theoretischen Bezugsrahmen aufbaut und sich der Begriffe der Sportdiplomatie, Kulturdiplomatie und öffentlichen Diplomatie bedient, stützt sich auf Bestände aus dem Bereich der Schweizer Diplomatie, auf die Archive des Centre d’études olympiques in Lausanne und private Archive.
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