Schatzkiste Spezialsammlungen – Faszination Autographen
Die Sammlung Georg Heberlein umfasst rund 1400 Dokumente aus dem Zeitraum von 1471 bis 1983. Heberlein interessierte sich für berühmte Persönlichkeiten aus Militär und Politik. Es gelang ihm, Unterschriften aus fünf Kontinenten zu sammeln.
11.11.2020 | Bibliothek am Guisanplatz, Christine Rohr
Sämtliche Dokumente der Autographensammlung Georg Heberlein können direkt über den Bibliothekskatalog recherchiert und heruntergeladen werden.
Eines der wichtigsten Stücke der Sammlung ist der Brief Friedrichs des Grossen an den Generalmajor von Hülsen vom 28. Juni 1756: Der preussische König befahl, beurlaubte Soldaten zurückzuberufen. Dieser Befehl kann rückblickend als Vorbereitung auf den Siebenjährigen Krieg gedeutet werden.
Georg Heberlein und die Faszination der Autographen
Nicht alle Dokumente der Autographensammlung Georg Heberlein sind von solch historischer Bedeutung. Wir finden in der Sammlung auch einfache Autogrammkarten, Quittungen, Glückwünsche, Notizen und verschiedene amtliche Dokumente – unterschrieben oder verfasst von einer berühmten Persönlichkeit. Dies war gewiss die Faszination, welche die Autographen auf Heberlein ausübten: Eine Unterschrift beweist, dass die Berühmtheit das Schriftstück selbst in der Hand gehalten hatte.
Heberlein (1902-1984) wuchs im st.gallischen Wattwil in einer angesehenen Industriellenfamilie auf. Sein Chemiestudium, Auslandaufenthalte und handwerkliche Arbeiten im Familienbetrieb bereiteten Heberlein auf die langjährige Führung der Textilfirma vor. Gemeinsam mit zwei Cousins leitete er die Firma bis 1974.
Auf Wunsch von Vater Georg Philipp verzichtete Georg Heberlein auf eine rein militärische Laufbahn. Seine über zweitausend Diensttage beweisen aber, dass ihm das Militär wichtig blieb.
Schenkung mit Auflagen
Die drei Töchter Brigitte Cappis, Verena Hanck und Annette Brauen würdigten die militärische Leidenschaft Ihres Vaters, indem Sie im Jahr 1995 die Autographensammlung dem damaligen Bundespräsidenten Kaspar Villiger zuhanden der Bibliothek am Guisanplatz übergaben.
Die Bedingung, dass die Sammlung für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll, erfüllt die Bibliothek am Guisanplatz in mehrfacher Weise. In Führungen und Ausstellungen werden ausgewählte Originale präsentiert, im Katalog wird die Sammlung detailliert beschrieben und seit 2005 werden die Unterschriften online gezeigt.